Zwischen 2021 und 2024 haben die EU-Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben kräftig erhöht – um rund 30 %. Während 2021 noch rund 214 Milliarden Euro investiert wurden, lagen die Ausgaben 2024 bereits bei 326 Milliarden Euro. Laut Zahlen des Europäischen Rates ist das Ende dieser Entwicklung noch nicht erreicht: Bis 2027 könnten die realen Verteidigungsausgaben um weitere 100 Milliarden Euro steigen. Rüstung ist also ein neuer Megatrend. Anleger können über ein Themenzertifikat in diesen Sektor investieren.
Frankfurt/Main, den 10.06.2025: Der neue Verteidigungspakt der EU hat zum Ziel, einen größeren Teil dieser Mittel in Europa selbst auszugeben – also in heimische Unternehmen, Forschung und Technologie zu investieren. Um den Kurs zu setzen, veröffentlichte die EU im März 2025 ein gemeinsames Weißbuch zur europäischen Verteidigungsfähigkeit mit Blick auf 2030.
Die politischen Signale sind klar: Die Zeiten, in denen Europa stark von einer stabilen Sicherheitsordnung profitieren konnte, sind vorbei. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei der Vorstellung des Papiers, dass Europa bereit sei, mehr Verantwortung zu übernehmen. Für Anleger könnte das bedeuten: Verteidigung und sicherheitsnahe Branchen gewinnen in Europa an strategischer Bedeutung – nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich.
EU setzt auf heimische Rüstungsproduktion – Milliardenmarkt in Bewegung
Von der Leyen machte Mitte März auch deutlich: Europa soll künftig stärker auf eigene Produkte im Verteidigungsbereich setzen. Ziel ist es, die industrielle und technologische Basis der europäischen Rüstungswirtschaft auszubauen. Dazu gehört auch, gezielt Innovationen zu fördern – und einen echten europäischen Binnenmarkt für Verteidigungsgüter zu schaffen. Das kürzlich veröffentlichte EU-Weißbuch zur Verteidigungsstrategie beschreibt diese Pläne als Reaktion auf die gestiegene sicherheitspolitische Dringlichkeit. Im Fokus steht nicht nur der Ausbau der europäischen Verteidigungsindustrie, sondern auch die fortgesetzte militärische Unterstützung der Ukraine.
Insgesamt sollen im Rahmen dieser Strategie über 800 Milliarden Euro an Verteidigungsausgaben innerhalb der EU mobilisiert werden – ein gewaltiger Investitionsschub. Damit das möglich wird, plant die EU, ihre Haushaltsregeln anzupassen: Die Mitgliedstaaten sollen mehr finanzielle Spielräume für Verteidigungsausgaben bekommen, ohne sofort gegen bestehende Fiskalvorgaben zu verstoßen. Die haushaltspolitischen Regeln der Währungsunion sind im Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegt. Dieser verpflichtet die 20 Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben, dazu, ein Haushaltsdefizit von höchstens 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sowie eine staatliche Gesamtverschuldung von maximal 60 % des BIP einzuhalten.
Im Rahmen der Initiative „Readiness 2023″ sieht die Europäische Union weitere Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit vor. Ein zentrales Element ist das Finanzinstrument „Security Action for Europe” (SAFE), über das bis zu 150 Milliarden Euro auf den Kapitalmärkten eingeworben werden sollen. Diese Mittel sind für die Förderung gemeinsamer Rüstungsprojekte vorgesehen, insbesondere in den Bereichen Raketenabwehr, Drohnentechnologie und Cybersicherheit. Bei der Vergabe entsprechender Aufträge wird gezielt auf die Beteiligung europäischer Unternehmen geachtet.
Investmentidee(n) in den Rüstungssektor
Anleger können in die verschiedenen Unternehmen aus dem europäischen Rüstungssektor investieren oder gleich mit einem Index-Zertifikat die gesamte Branche abdecken. Das Papier mit der ISIN DE000DA0ACA0 bezieht sich auf den European Defence Index und partizipiert 1:10 an der positiven und negativen Entwicklung dieses Index. Im gleichgewichteten Index sind 20 europäische Rüstungsunternehmen enthalten, Rückzahlungstag ist der 1. April 2030. Eine Managementgebühr wird nicht erhoben.