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      Schloss Wachenheim – Moderater Gewinnzuwachs für 2024 erwartet

      Schloss Wachenheim AG

      Der Schaumweinfabrikant aus dem Rheinland gehört zu den führenden Produzenten von Sekt und Schaumwein weltweit. Marken wie Faber, Feist oder Prosecco dürften den meisten Menschen ein Begriff sein. Der Konzern erwirtschaftet seit Jahren stabile Erträge und konnte seinen Gewinn in den letzten beiden Jahren erheblich steigern. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 rechnet der Konzern maximal mit einer moderaten Gewinnsteigerung. Die Krux an der Sache: Das KGV ist rückläufig.

      (Hinweis: Neufassung des Beitrags vom 14.1.2024, da beim ursprünglich zu Grunde gelegten Nettoergebnis für die Bewertung und der Hinzurechnung der Sondereffekte in Höhe von 4,5 Mio. EUR im Vorjahr, die Minderheitenanteile von ca. 40 % nicht berücksichtigt wurden.)

      Trotz des zuletzt genannten Umstands gibt es gute Gründe die Aktie von Schloss Wachenheim (ISIN: DE0007229007) genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Konzern kann, wie eingangs schon erwähnt, auf eine solide Ertragshistorie zurückblicken. In den Geschäftsjahren 2022 und 2023 lief es besonders gut. In beiden Jahren konnte nach Abzug der Anteile auf Minderheitengesellschafter und der Bereinigung um Sondereffekte – im Jahr 2023 vor Berücksichtigung des Anteils von Minderheitengesellschaftern rund 4,5 Mio. EUR für die Restrukturierung des Frankreichgeschäfts – ein Nettoergebnis von 13,5 Mio. EUR erwirtschaftet werden. Der jährliche Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegt bei 10,25 Mio. EUR. Dann wären da noch die Wachstumserwartungen für den weltweiten Absatzmarkt für Schaumwein. Von derzeit 20 Mrd. EUR soll das Absatzvolumen bis 2028 um jährlich 4,55 % auf 24 Mrd. EUR steigen (Quelle: Statista). Analysten empfehlen die Aktie momentan mehrheitlich zum Kauf und die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr, dass am 30.6.2024 endet, wurden mit dem Zwischenbericht für das erste Quartal bekräftigt. Der Konzern rechnet weiterhin mit einem unbereinigten Konzernüberschuss zwischen 19 und 21 Mio. EUR, bei einem Umsatzzuwachs von 6 bis 9 %.

      Anleger dürften jedoch sehr genau hinschauen, ob diese Einschätzungen mit dem Bericht für das kürzlich abgelaufene zweite Quartal am 22. Februar bestätigt werden, welches aufgrund der starken Saisonalität des Geschäfts signifikant ist für die Ertragsentwicklung des gesamten Geschäftsjahres. Denn das Zahlenwerk für das erste Quartal brachte eher ernüchternde Ergebnisse zu Tage. Zwar konnte der Gesamtumsatz der drei Konzernteile Deutschland, Frankreich und Ostmitteleuropa aufgrund von Preiserhöhungen um 4,7 % zulegen auf 102,7 Mio. EUR (Vj. 98,02 Mio.), doch die Absatzmenge war insgesamt leicht rückläufig (-7,3 %). Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 22 % zurück auf 6,5 Mio. EUR, nach 8,3 Mio. EUR im ersten Quartal 2022/23 und das Ergebnis je Aktie sank um 36 % auf 0,35 EUR je Aktie (Vj. 0,55 EUR). Als Ursachen wurden neben dem stark rückläufigen Frankreich-Geschäft höhere Beschaffungskosten sowie gestiegene Kosten für Personal- und Sachaufwendungen genannt im Geschäftsbericht. Weiterhin belastet haben dürften Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Produktion in Frankreich, die im Geschäftsbericht 2022/23 für das Gesamtjahr 2023/24 mit 1,2 Mio. EUR beziffert wurden. Die Maßnahmen sollen künftig bis zu 2 Mio. EUR jährlich an Kosten einsparen.

      Bewertung auf Basis des Gewinns

      Gewinn je Aktie (Est.2024) 1,60 EUR
      Kalkulierte KGV´s (Min/Max) 8,3 / 11,2
      Einstiegskurs 13,30 EUR
      Kursziel 18,00 EUR
      Aktueller Preis (14.01.2024) 16,10 EUR
      Bewertung Fair bewertet
      Status Beobachten

      Das KGV der Aktie hat sich in den letzten beiden Jahren von den Höchstwerten zwischen 2018 und 2021 entfernt, als es zeitweise das 18-Fache des bereinigten Gewinns betrug und liegt aktuell deutlich darunter, was dem schwierigen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld geschuldet sein dürfte. In den Vorjahren lässt sich jedoch erkennen, dass das jährliche minimale KGV im Bereich zwischen 8 und 9 dazu tendiert einen Boden zu bilden, während der Höchstkurs in den gleichen Jahren in etwa einem KGV von 11 bis 12 entsprach. Das Jahr 2014 stellt mit Werten von 5,6 und 9,1 einen Ausreißer dar, wird aber von uns bei der Berechnung der Durchschnitte berücksichtigt, um einen Puffer zu bilden. Die Jahre 2018 bis 2021 außen vor, gelangen wir beim minimalen und maximalen jährlichen KGV zu Durchschnitten von 8,3 und 11,2, die wir für unsere vorsichtige Bewertung zu Grunde legen.

      Was wären wir also bereit für die Aktie zu bezahlen? Ausgehend von der Konzernprognose von 19 Mio. EUR Gewinn vor Anteilen von Minderheiten rechnen wir zunächst die vom Konzern geschätzten 1,2 Mio. EUR Sondereffekte für 2024 hinzu. Von dem daraus resultierenden Wert von 20,2 Mio. EUR stehen schätzungsweise 63 % den Aktionären des Konzerns zu. Dies entspricht der Relation des Geschäftsberichts für Q1 2023/24. Daraus ergibt sich ein bereinigtes Nettoergebnis von 12,7 Mio. EUR oder umgerechnet 1,60 EUR je Aktie. Auf dieser Basis gelangen wir mit KGVs von 8,3 und 11,2 zu einem Einstiegskurs von 13,30 EUR und einem Kursziel von 18 EUR. Ausgehend vom Einstiegskurs ergibt sich daraus eine Handelspanne von 35 %, was leicht unter der durchschnittlichen Handelspanne der letzten 10 Jahre von 40 % liegt, jeweils ausgehend vom Tiefstkurs.

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      Charttechnik

      Die Notierung der Aktie befindet sich in einer langfristigen Aufwärtsbewegung, die nach Erreichen des Rekordhochs bei knapp 23 EUR im November 2017 zur Bildung einer großen Dreiecksformation übergegangen ist. Innerhalb dieser Formation wird sich im weiteren Kursverlauf herauskristallisieren, wo die untere Begrenzung dieser Formation verläuft. Aktuell schwankt die Notierung in einem engen Radius um die 200-Tage-Linie (16,30 EUR), die kürzlich leicht unterschritten wurde. Sollte diese halten und ein Wiedereintritt in den ursprünglichen Trendverlauf gelingen (obere blaue Linie) dann läge der nächste markante Widerstand bei einem Niveau von ca. 19 EUR, wo die obere Begrenzung der Dreiecksformation liegt. Mit dem Unterschreiten des letzten Tiefs bei 15,60 EUR und der damit verbundenen Trendlinie (untere blaue Linie) würde sich Abwärtspotenzial bis in den Unterstützungsbereich bei 13 EUR eröffnen. Hier würde eine weitere langfristige Trendlinie den Kurs stützen. Darunter läge außerdem ein massives Unterstützungsniveau im Bereich von 12 EUR. Die relative Stärke auf Basis von 14 Wochen hat mit dem letzten markanten Hoch bei 17,50 EUR bereits zum Kursverlauf divergiert und deutet damit auf eine Abwärtstendenz hin.Schloss Wachenheim AG Wochenchart 17.1.2024

      Fazit

      Das positive Sentiment, eine attraktive Ertragsprognose und eine stabile Dividendenpolitik sprechen zunächst für die Aktie. Einen Unsicherheitsfaktor stellt jedoch die jüngste Entwicklung des KGV dar. Da die geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken nach wie vor bestehen, sehen wir keinen Anlass dafür, dass sich das Niveau von minimalem und maximalem KGV gegenüber dem Vorjahr verbessern sollte. Für unsere Bewertung gehen wir davon aus, dass das prognostizierte Niveau aber gehalten werden kann und haben in unserer Berechnung bereits einen kleinen Puffer einkalkuliert. Wir erachten die Aktie auf Basis unserer Gewinnschätzung von 1,60 EUR je Aktie als fair bewertet und beobachten den weiteren Kursverlauf. Die Gewinnchance bis zum Kursziel beträgt vom aktuellen Kursniveau aus 11,6 %. Bis zum um Einstiegskurs besteht noch Abwärtspotential von 17,5 %.

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