Das Universalsuchfeld dient sowohl als generelles Suchfeld um zu einzelnen Aktienprofilen zu gelangen als auch dazu im Bewertungstool den Basiswert zu wechseln. ISIN und WKN werden erst ab dem 3. eingegebenen Zeichen bei der Suche berücksichtigt.

      Nvidia – KI-Riese stemmt sich gegen Betrugsvorwürfe

      Die Verunsicherung der Investoren des Herstellers von KI-Akzeleratoren hat zuletzt deutlich zugenommen. Investoren stellen derzeit eine Menge Fragen. Ist es eine Blase, und wenn ja, wann könnte sie möglicherweise platzen? Für Unbehagen sorgten zuletzt insbesondere die Themen „Vendor Financing” und „Circular Financing” bzw. „Round-Tripping”. Die Sorge dabei: Dadurch könnte der Umsatz von Nvidia künstlich aufgeblasen werden. Je nach Ausgestaltung und Ausmaß kann das illegal sein. Wie geht’s weiter mit der Aktie?

      Frankfurt/Main, den 01.12.2025: „Vendor Financing” bedeutet, dass Nvidia seinen Kunden Geld gibt, woraufhin diese im Gegenzug KI-Chips von Nvidia kaufen. Die anderen zwei Themen bedeuten, dass die US-Technologieriesen untereinander KI-Aufträge vergeben, was das Geschäft ebenfalls künstlich aufblasen könnte. Diese Sorgen hatte Nvidia bei der Zahlenvorlage am 19. November nach Börsenschluss in den USA mit guten Ergebnissen zu zerstreuen versucht, zumal Vorstandschef Jensen Huang auf der Analystenkonferenz gesagt hat, es würde keine Blase im KI-Bereich geben, ganz im Gegenteil.

      Im per Oktober beendeten dritten Quartal des Fiskaljahres 2025/26 ist der Umsatz um 62 % gegenüber dem Vorjahr auf den Rekord von 57,01 Mrd. USD gestiegen. Das lag deutlich über den Schätzungen der Analysten von 55,19 Mrd. USD. Dabei waren die Erlöse mit Chips für Rechenzentren angetrieben vom KI-Boom um 66 % auf 51,2 Mrd. USD nach oben geschossen. Allerdings ist die bereinigte Bruttomarge auf Konzernebene von 75,0 auf 73,6 % gesunken, das lag etwas unter den Erwartungen von 74,0 %, während der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 62 % auf 37,8 Mrd. USD kletterte. Das bereinigte Nettoergebnis je Aktie legte um 60 % auf 1,30 USD zu, allerdings stieg der freie Cashflow um lediglich 31,6 % auf 22,1 Mrd. USD.

      Design created with PosterMyWall

      Soweit so gut, allerdings gab es ein oder 2 Zahlen im Quartalsbericht, die etlichen Investoren nicht gefallen haben dürften: so waren die Forderungen um 88,7 % auf den Rekord von 33,4 Mrd. USD gestiegen.
      Zudem war die Zahl der Außenstandstage, also die Zahl der Tage, bis die Kunden ihre Rechnungen gegenüber Nvidia begleichen, zuletzt auf 53 Tage geklettert, gegenüber 46 im Vorjahreszeitraum.

      Bullische Prognose

      Dennoch gaben Huang und Finanzchefin Colette Kress einmal mehr eine bullische Prognose ab. Für das vierte Quartal 2025/26 prognostizierte das Management einen Umsatz von 65 Mrd. USD (+/- 2 %), das lag deutlich über den Schätzungen von 61,98 Mrd. USD. Die bereinigte Bruttomarge soll im laufenden Quartal 75 % (+/- 50 Basispunkte) erreichen.

      Auf der Konferenz bestätigte Kress, dass der Konzern gut unterwegs sei, um von Anfang 2025 bis Ende des Kalenderjahrs 2026 mit den KI-Akzeleratoren Blackwell und Rubin Erlöse von rund 500 Mrd. USD zu generieren, Nvidia könnte diese Zahl sogar noch übertreffen, so Kress. Sie sagte zudem erneut, dass die weltweiten jährlichen Investitionen in KI-Infrastruktur zum Ende der Dekade, also 2030, bei 3 bis 4 Billionen USD liegen würden.

      Nach der Zahlenvorlage war die Aktie am Abend der Bekanntgabe (19.11.) nachbörslich in die Nähe des Rekordhochs nach oben geschossen. Allerdings brach das Papier am darauffolgenden Donnerstag umso kräftiger ein und zog damit den Gesamtmarkt nach unten. Dabei waren bereits am Vorabend sämtliche Zahlen bekannt, auch die etwas weniger schönen zu den Forderungen und deren Laufzeit. Vor dem Hintergrund hat der Kurseinbruch am Donnerstag für uns keinen Sinn gemacht.

      Nvidia wehrt sich gegen Burrys Vorwürfe

      Allerdings sah sich Nvidia zuletzt Vorwürfen von Michael Burry ausgesetzt, woraufhin sich der Konzern am darauffolgenden Wochenende in einer Mail an Analysten gegen etliche von Burry vorgebrachte Vorwürfe gewehrt und betont hat, Nvidia sei nicht mit Enron zu vergleichen. Der Energiekonzern war 2001 pleitegegangen, woraufhin massiver Betrug an den Tag gekommen war. Burry war berühmt geworden, als er 2008 während der Schuldenkrise in den USA auf den Crash am Häusermarkt gewettet hatte.

      Nvidia hat Burrys Vorwurfs des „Vendor Financing” ebenso zurückgewiesen, wie jene an der aktienbasierten Bezahlung für die Mitarbeiter sowie am Aktienrückkaufprogramm, woraufhin sich die Aktie deutlich erholt hat.
      Hingegen hat Burry in einem Post bei X geschrieben, dass er zu seiner Analyse stehe und dass er nach „seinem Zeitstrahl” Dinge veröffentlichen werde.

      Gespräche zwischen Meta Platforms und Alphabet lassen Nvidia-Aktie einbrechen

      Kurz nachdem die Nvidia-Aktie eingebrochen war, gab es dann Meldungen, wonach Meta Platforms in Gesprächen mit der Alphabet-Tochter Google sei, um von ihr für Mrd. von USD KI-Chips, bekannt als Tensor Processing Units (TPUs), zu kaufen und sie ab 2027 in den eigenen Rechenzentren einzusetzen. Damit wächst das Risiko, dass neben dem viel kleineren Konkurrenten von Nvidia, Advanced Micro Devices (AMD), auch Google dem Branchenprimus Nvidia Marktanteile abjagen könnte.

      In dem Umfeld nähern sich der Börsenwert von Alphabet und jener von Nvidia zügig an. Während jener von Nvidia nach dem zwischenzeitlichen Rekordhoch von 5 Billionen USD aktuell bei „nurmehr” 4,38 Billionen liegt, rangiert jener von Alphabet – nach dem zwischenzeitlichen Spitzenwert von 4,0 Billionen USD – inzwischen bei 3,87 Billionen USD.

      Analysten sind noch bullischer als zuvor

      Nach der Zahlenvorlage haben Analysten ihre Schätzungen zu Umsatz und bereinigtem Ebit für das im Januar endende Fiskaljahr 2025/26 jeweils leicht angehoben, deutlicher nach oben geschraubt wurden hingegen jene für 2026/27. Damit prognostizieren die Finanzprofis für 2025/26 einen Umsatzwachstum von 63,3 % auf 213,1 Mrd. USD. Für 2026/27 wird ein Sprung um 48,2 % auf 315,8 Mrd. USD erwartet. Derartige Wachstumsraten bei einem Unternehmen dieser Größenordnung sind mehr als beeindruckend.

      Design erstellt mit PosterMyWall

      Zudem soll das bereinigte Ebit 2025/26 um 55,2 % auf 134,6 Mrd. USD zulegen, für 2026/27 wird ein prozentual ebenso starker Sprung auf 209,0 Mrd. USD erwartet. Damit würde die Marge zuerst von 66,5 auf 63,2 % einbrechen, um 2026/27 wieder auf 66,2 % nach oben zu schießen.

      Wie sind die Aussichten für die Aktie?

      Wie oben geschrieben liegt der Börsenwert bei 4,38 Billionen USD. Abzüglich des Netto-Cash-Bestands von 52,1 Mrd. USD liegt der Enterprise Value (EV) bei 4,33 Billionen USD. Das entspricht „nur” dem 20,7-Fachen des von Analysten für 2026/27 vorhergesagten Ebit. Damit ist die Bewertung deutlich niedriger als in den vergangenen Quartalen. Dabei soll das Geschäft in den nächsten Quartalen weiterhin boomen – vorausgesetzt, der KI-Boom endet nicht abrupt. Und das 2026/27er-KGV liegt bei 24,1.

      Unserer Meinung nach könnte die Nvidia-Aktie kurzfristig seitwärts tendieren, wenngleich die Nachrichten zu Meta Platforms/Alphabet das Nvidia-Papier belasten. Nun gilt es zu beobachten, ob Burry noch einmal nachlegt und wie die Investoren darauf reagieren werden.

      Investmentidee(n) auf Nvidia

      Vor dem beschriebenen Hintergrund in der Nvidia-Aktie sind defensive Investments in der Aktie empfehlenswert. Ein solches Investment ist ein Discount-Zertifikat auf den Chip-Hersteller. Das Papier mit der ISIN DE000MM08D33 ist ein leicht defensiv ausgerichtetes Discount-Zertifikat mit einem Cap (Höchstauszahlungsbetrag) bei 175 USD. Notiert die Aktie bei Fälligkeit am 20. März 2026 mindestens bei 175 Dollar, erzielen Anleger die Maximalrendite von 10 % (33,3 % p.a.). Fällt der Aktienkurs bei Fälligkeit unter den Cap von 175 USD, verringert sich die Rendite. Der Break-Even liegt aktuell bei rund 159,15 USD.

      Hinweis: Der Seitenbetreiber übernimmt keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der dargestellten Inhalte. Dies gilt insbesondere für die dargestellten unternehmensspezifischen Stamm-, Kurs- und Fundamentaldaten sowie für die aus diesen Werten abgeleiteten Finanzkennziffern. Der Nutzer ist dazu angehalten, die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Daten selbst zu überprüfen. Die dargestellten Inhalte dienen zur Information und zur Unterstützung der selbstständigen Anlageentscheidung des Nutzers. Der Seitenbetreiber erhebt keinen Anspruch auf inhaltliche Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Inhalte. Es wird darauf hingewiesen, dass die genannten Informationen keine Aufforderung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen von Wertpapieren darstellen und keine individuelle Anlageberatung begründen. Der Nutzer ist dazu angehalten sich vor seiner Anlageentscheidung sorgfältig über die Chancen und Risiken zu informieren. Es wird darauf hingewiesen, dass die vergangene Wertentwicklung eines Wertpapiers keinen Rückschluss auf dessen künftige Wertentwicklung zulässt.
      WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner