Die saisonal beste Zeit des Jahres hat im November begonnen. Die nächsten Monate sind tendenziell besser als die Zeit ab Mai. Unterstützt wurde diese Phase bislang durch die positive Kursreaktion auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Trotz Inflationsängsten hat die „Trump-Rallye“ zuletzt wieder an Fahrt gewonnen, fundamentale Faktoren und saisonale Statistik machen eine Fortsetzung der Hausse wahrscheinlich. Die Unterschiede in der Performance zwischen Europa und den USA sprechen aktuell jedoch eher für ein Investment in den USA.
Frankfurt/Main, den 24.11.2024: Nach der anfänglichen Euphorie an den Märkten über die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten, hatten die letzten Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell in Bezug auf Inflationserwartungen und mögliche weitere Zinssenkungen wieder für Ernüchterung an den Märkten gesorgt. Zwar steht nach wie vor im Raum, dass die ursprünglich angedachte Zinssenkung für Dezember ausfällt, doch dieses Risiko wurde bereits stark eingepreist und statistisch gesehen weist der Monat Dezember eine starke Saisonalität auf.
Betrachtet man die monatlichen Renditen des S&P 500 über die letzten 20 Jahre, so zeigt sich, dass der Dezember im Durchschnitt ein historisch starker Monat war, in dem der S&P 500 im Durchschnitt um 0,9 % zulegte. Starke monatliche Rückgänge von 5,9 % im Jahr 2022 und 9,2 % im Jahr 2018 beeinträchtigten den 20-jährigen Durchschnitt allerdings negativ. Lässt man jedoch die negativen monatlichen Renditen außer Acht, so ergab sich für die Monate, in denen der S&P 500 im Dezember höher schloss, ein durchschnittlicher Gewinn von beeindruckenden 2,6 %.
Der Dezember ist in der Vergangenheit für Long-Positionen also recht attraktiv. Ein Blick auf die komprimierte Wertentwicklung im S&P 500 über die vergangenen Jahre zeigt, dass nach einer gewissen Verkaufswelle Anfang Dezember die Weihnachtsrallye (im Durchschnitt) am 20. Dezember richtig losgeht. Interessanter Nebenaspekt: Die Aktienrenditen im Dezember sind umso höher, je besser die Performance im Jahresverlauf gewesen ist.
Deutliche Performanceunterschiede
Selten war die Differenz in der Performance von DAX und S&P 500 seit knapp einem Jahr so groß wie derzeit. Während der DAX im genannten Zeitraum um 15 % gestiegen ist, konnte der S&P 500 mit 25 % deutlich stärker zulegen. Gerade diese starke Performance spricht statistisch gesehen eher für ein Investment in den US-Markt, wie die folgende Erhebung zeigt.
In den 10 Jahren, in denen der S&P 500 von Januar bis November um mehr als 10 % zugelegt hat, erreichte die durchschnittliche Rendite im Dezember satte 2,2 %. Umgekehrt lag in der restlichen Zeit, in denen der S&P 500 von Januar bis November um weniger als 10 % gestiegen ist, die durchschnittliche monatliche Rendite im Dezember bei -0,6 %, wobei der S&P 500 nur in 40 % der Fälle höher schloss.
Die Voraussetzung für eine Dezemberrally, die so genannte „Santa Claus“-Rallye, stehen in diesem Jahr also gut. Sie ist, wie die Statistik zeigt, erheblich von der bisherigen Jahresperformance abhängig. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist umso höher, je höher die Jahresperformance des S&P 500 ist.
Das sind die Katalysatoren
Für einen Kursanstieg sprechen außerdem fundamentale Gründe, etwa dass eine Rezession in den USA unwahrscheinlich geworden ist. Die Wachstumsdaten haben sich in den vergangenen Wochen weiter verbessert. Außerdem wäre eine Erholung des bevorstehenden US-Arbeitsmarktberichts Anfang Dezember ein positiver Katalysator für die US-Aktienindizes. Gleichzeitig dürfte ein schwaches Statement die US-Titel belasten.
Sollte die Inflation weiter zunehmen, wäre dies ein weiterer Belastungsfaktor. Der Aktienmarkt kann geringere Zinssenkungserwartungen verkraften, wenn das Wirtschaftswachstum robust ist, nicht aber auf einem höheren Inflationsrisiko – insbesondere, wenn die Inflationserwartungen steigen. Nimmt diese Erwartung zu, droht ein erneuter Renditeanstieg, der oberhalb von 4,5 % zu einer Hypothek für Aktien werden dürfte.
Investmentidee(n) auf den S&P 500
Auch wenn die Chancen aufgrund der Saisonalität für einen weiteren Kursanstieg im Dezember sprechen, bleiben wir vorsichtig optimistisch und setzen mit einem Discount-Call (ISIN: DE000PG2KH07) auf einen begrenzten Kursanstieg im S&P 500, den wir damit hebeln. Ist der US-Index zur Fälligkeit im März 2025 mindestens auf 6.100 Punkte geklettert (+2,1 %), erzielen Anleger die Maximalrendite von 30,1 % (92,3 % p.a.). Unterhalb des Caps verringert sich die Rendite, der Break-Even liegt bei 5.983 Punkten. Notiert der US-Index zur Fälligkeit unter dem Basispreis von 5.600 Punkten, entsteht ein Totalverlust.