Das erste halbe Jahr war für die Aktienmärkte so gut wie lange nicht mehr. In Japan, Europa und den USA ging es kräftig aufwärts, obwohl die Performance der breiten US-Indizes auch unterstreicht, wie ausschlaggebend die Gewichtung in einem Index sein kann. Die starke Performance der großen US-Tech-Aktien hat im S&P 500 und im Nasdaq nicht nur zu satten Gewinnen geführt, sondern auch zu einer Serie von Rekordnotierungen. In Deutschland sieht das etwas anders aus, auch wenn viele Sektoren eine positive Halbjahresbilanz ziehen können.
Frankfurt/Main, den 2.7.2024: Die Performance der großen Indizes kann sich in diesem Jahr sehen lassen. Der marktbreite US-Aktienmarktindex S&P 500 schafft ein Plus von knapp 15 %, noch besser hat sich in diesem Jahr der Nasdaq Composite und der Nasdaq 100 geschlagen, die beide fast 20 % zugelegt haben. Rund 19 % legte der japanische Nikkei zu, während der vergleichbare DAX-Kursindex nur einen Halbjahresgewinn von fast 6 % erzielte. Die genannten internationalen Indizes notieren ebenfalls als Kursindizes ohne Berücksichtigung der Dividenden. Mit rund 5 % hinkt auch der Dow Jones den anderen Börsenbarometern hinterher.
Der Aufbau der technischen Infrastruktur zur Unterstützung der Künstlichen Intelligenz (KI) und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen in diesem Bereich waren das bestimmende Investmentthema in diesem Jahr. Halbleiter und Energie sind ebenfalls zwei der vorherrschenden Themen 2024, insbesondere Halbleiter, die dank Nvidia inzwischen das größte Segment im S&P 500 sind.
Nvidia gehört zu den größten Gewinnern des ersten Halbjahres, rangiert aber nur an zweiter Stelle im S&P 500. Der erste Platz geht an Super Micro Computer, ein Serverhersteller und Nvidia-Partner, der im März in den S&P 500 aufgenommen wurde. Die Aktien von Super Micro haben sich in diesem Jahr bisher mehr als verdreifacht. Nvidia-Aktien sind um 150 % gestiegen, was jedoch weniger ist als die 190 %, die sie in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erzielten.
Die Marktbreite fehlt nach wie vor
Hierzulande standen ebenfalls Energie- und Technik-Unternehmen im Rampenlicht. Siemens Energy konnte sich 2024 mehr als verdoppeln und ist damit bisher der beste DAX-Wert, gefolgt von Rheinmetall (+66 %) und SAP (+36 %). Mit der Commerzbank (+32 %) und der Deutschen Bank (+21 %) gehören zwei Bank-Titel ebenfalls zu den Top 10 im DAX. 16 DAX-Aktien haben besser abgeschnitten als der DAX und 24 der 40 Titel haben in diesem Jahr eine positive Bilanz vorzuweisen. Im S&P 500 haben etwas mehr als 60 % eine positive 2024er-Performance. Bei der Outperformance schneiden die DAX-Aktien jedoch besser ab, nur 24 % der S&P 500-Aktien haben das geschafft.
In wenigen Tagen startet die US-Bilanzsaison. Die von Factset befragten Analysten sind zuversichtlich gestimmt und prognostizieren für den S&P 500 ein jährliches Gewinnwachstum von 11,3 % in diesem Jahr und 14,5 % im darauffolgenden Jahr. Damit würde das Gewinnwachstum auf einem hohen Niveau verharren. Positive Überraschungen scheinen vor diesem Hintergrund allerdings schwieriger zu werden, was sich zurzeit auch in der Performance widerspiegelt. Konnte der S&P 500 im ersten Quartal noch um etwas mehr als 10 % zulegen, waren es im zweiten Quartal „nur” noch knapp 5 %. Wir haben zuletzt daher eher auf Seitwärtspapiere gesetzt, wie zum Beispiel Discountzertifikate oder Discount-Optionsscheine, die nach wie vor gut bewertet sind und daher ein attraktives Chance-Risikoprofil im aktuellen Seitwärtstrend bieten.
Investmentidee(n) auf den DAX
Da die Volatilität bei deutschen und europäischen Aktien aufgrund der politischen Unsicherheit in Frankreich höher ist als in den USA, bleiben Seitwärtsprodukte eine gute Wahl. Wir bevorzugen aktuell einen leicht defensiven Discount-Call auf den DAX. Das Papier mit der ISIN DE000VM294T9 hat einen Cap (Höchstauszahlungsbetrag) von 18.000 Punkten und liegt damit rund 1 % unter dem aktuellen DAX-Stand. Sollte der deutsche Leitindex bei Fälligkeit im September um nicht mehr als 1 %, also unter 18.000 Punkte, gefallen sein, erzielen Anleger eine Rendite von 14,6 % (66,7 % p.a.). Unterhalb von 18.000 Punkte verringert sich der Gewinn, der Break-Even liegt bei 17.745 Punkten. Unterhalb des Basispreises von 16.000 Punkten entsteht bei Fälligkeit ein Totalverlust.