Der September steht nicht nur für den Jahreszeitenwechsel, sondern ist statistisch gesehen auch ein besonders schwieriger Monat für den Aktienmarkt. Die großen Aktienindizes verlieren in dem Börsenmonat häufig und viel im Vergleich zu anderen Monaten. In diesem Jahr scheint es allerdings anders zu sein. Unterstützt von einer geldpolitischen Wende in den USA, Europa und China konnten die Aktienmärkte im September bereits zulegen. Mit dem Oktober steht allerdings schon die nächste Hürde für eine Jahresendrally an.
Frankfurt/Main, den 27.09.2024: Die amerikanischen Aktienmärkte sind auf dem besten Weg, den September zum ersten Mal seit fünf Jahren mit einem Plus zu beenden. Aktuell liegt der S&P 500 mit einem Plus von 1,5 % knapp vorne. Beim DAX liegt der Septembergewinn aktuell bei 1,3 %. Auch andere Performancezahlen tendieren in beiden Indizes in eine ähnliche Richtung. Die letzte positive Septemberperformance gab es beim deutschen Leitindex 2019. Sie fiel mit 4,1 % etwas deutlicher aus. Ein Blick auf den größten Gewinn und Verlust im September zeigt die Anfälligkeit des DAX in diesem Zeitraum. Das größte Minus liegt bei 25,4 %, während der größte Septembergewinn mit 7,5 % sehr viel geringer ausfällt. Auch der durchschnittliche Gewinn ist mit 4,3 % etwas geringer als der durchschnittliche Verlust mit 6,4 %.
Sollten DAX & Co. tatsächlich eine positive Performance einfahren, wäre dies eine bemerkenswerte Abweichung vom etablierten Trend, dass der September der schlechteste Zeitraum des Kalenderjahres für den Aktienmarkt ist. Historisch gesehen verlor etwa der Dow Jones in seiner über 100-jährigen Geschichte im September im Schnitt 1,2 %. Das ist beim DAX schon deutlich mehr.
Geldpolitik stützt
Dass der Durchschnitt nicht unbedingt immer repräsentativ sein muss, zeigen die vergangenen Jahre, in denen der marktbreite S&P 500 deutlich stärker verlor: im September 2023 um fast 5 % und im September 2022 um mehr als 9 %. Auch die Kurseinbrüche in den Jahren 2021 und 2020 waren weitaus größer als der Mittelwert. 2024 hat die US-Notenbank Fed die Märkte gerettet. Ihre Jumbo-Zinssenkung um 50 Basispunkte hat dazu beigetragen, das Vertrauen in die Wirtschaft und damit in den Aktienmarkt zu stärken.
Der Dow Jones hat im September mit bisher rund 1,7 % ähnlich gut performt wie der S&P 500. Der Nasdaq Composite ist mit einem Plus von 1,5 % sogar auf der Zielgeraden zum besten September seit 2016, als er das letzte Mal einen Monatsgewinn erzielen konnte. Ebenfalls bemerkenswert an dem September in diesem Jahr ist, dass die Märkte auch in der zweiten Hälfte des Monats kaum Schwäche gezeigt haben. Denn gerade diese 2 Wochen sind häufig die schwächste zweiwöchige Phase für Aktien im gesamten Kalenderjahr.
Starke Unternehmensgewinne erwartet
Unterstützung bekam der Markt zuletzt auch von der Unternehmensseite. Der Konsens der Analysten an der Wall Street geht davon aus, dass die Unternehmensgewinne im Jahr 2025 zweistellig wachsen werden, was den Markt stützen könnte. Analysten nahmen die positive Entwicklung zum Anlass, ihre Kursziele anzuheben. Das optimistischste Kursziel für den S&P 500 zum Jahresende liegt nun bei 6.100 Punkten.
Die trübe Saisonalität im September dürfte in diesem Jahr also nicht eintreten, doch dafür könnte der Oktober noch die eine oder andere negative Überraschung parat haben. Dieser Börsenmonat ist eigentlich als Crashmonat bekannt, aber oft performt er im Schnitt besser als der September und außerdem liegen die Trendumkehrpunkte nach oben häufig im Oktober – so wie im vergangenen Jahr als der Markt ab Ende Oktober eine famose Jahresendrally hinlegte.
Ein schwächerer Oktober fällt allerdings häufig mit der US-Wahl zusammen. Denn in Wahljahren übertreffen statistisch gesehen die Verluste im Oktober oft die Verluste aus dem September. Daher könnte es im Oktober nochmal volatil werden. Schwächere Marktphasen könnten dann wie 2023 zum Einstieg genutzt werden.
Investmentidee(n)
Obwohl der September in diesem Jahr freundlich ausgefallen ist, bleibt der Börsenmonat Oktober aus saisonaler Sicht schwierig. Fundamentale Faktoren – wie eine globale expansive Geldpolitik – könnten die Börsen in diesem Oktober jedoch stützen. Wir wollen daher in ein Seitwärtspapier investieren, da diese Papiere neben attraktiven Renditechancen auch einen Sicherheitspuffer nach unten bieten. Ein gehebeltes Seitwärtsinstrument ist ein defensiver Discount-Call, etwa das Papier auf den DAX mit der ISIN DE000HD1CKR4.
Sollte der DAX bei Fälligkeit im März 2025 weiterhin über dem Cap (Höchstauszahlungsbetrag) von 18.800 Punkten liegt, erzielen Anleger eine Rendite von 54,2 %. Der Cap hat einen Puffer von 2,3 %, liegt also 2,3 % unter dem aktuellen Indexstand. Endet der DAX im März 2025 unterhalb von 18.800 Punkten, verringert sich die Rendite. Der Break-Even liegt bei 18.695 Zählern, ein Totalverlust entsteht unterhalb des Basispreises von 18.300 Punkten. Der Puffer bis dahin beträgt 4,9 %.