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      Banken – Droht eine neue Finanzkrise?

      Dominoeffekt, SymbolbildDas erste Halbjahr ist für die globalen Aktienmärkte insgesamt gut gelaufen und auch der Start ins zweite Halbjahr ist gelungen. Von den globalen Aktienmärkten bisher jedoch unbeachtet, nehmen am US-Geldmarkt die Sorgen zu, weil die Liquidität zuletzt fehlte und die Kreditkosten daraufhin deutlich anzogen. Ein Warnsignal, denn die hohe Verschuldung dürfte bei steigenden Kreditkosten am US-Repo-Markt wieder in den Vordergrund rücken und als Risikofaktor wahrgenommen werden. Kann daraus eine neue Finanzkrise entstehen?

      Frankfurt/Main, den 08. Juli: In Portugal richtete die EZB vom 1. bis 3. Juli eine Sommerkonferenz aus, an der die wichtigsten Notenbanker der Welt teilnahmen. Anleger versuchen aus ihren Aussagen Signale für die nächsten geldpolitischen Schritte herauszulesen. So gut wie keine Worte hat man zu den gestiegen Kreditkosten für Darlehen zwischen Banken und anderen Teilnehmern am US-Repo-Markt gehört. Sie erreichten vergangenen Montag den höchsten Stand seit Januar, wie die Daten der New Yorker Fed gezeigt haben. 

      Die Secured Overnight Financing Rate (SOFR), ein Maß für die Kosten der Aufnahme von Bargeld über Nacht, das durch Staatsanleihen besichert ist, erreichte mit 5,4 % den höchsten Stand seit Anfang Januar, was auf eine mangelnde Liquidität zurückzuführen ist. Im September 2019 stiegen die Kosten für diese kurzfristige Finanzierungen am sogenannten Repo-Markt zuletzt sprunghaft an und zwangen damals die US-Notenbank zum Eingreifen, indem sie den Repo-Märkten Liquidität zuführte und die Lage beruhigte.

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      Ist die Ausgangslage in diesem Jahr gefährlicher? Zumindest nehmen die Risiken zu. Die mangelnde Liquidität führt dazu, dass Banken mit steigenden Kreditkosten umgehen müssen. Noch ist die Nervosität am Markt kaum zu spüren, was an einer geringen Schwankungsbreite abzulesen ist, etwa beim US- Volatilitätsindex VIX. Der als Angstbarometer bekannte VIX notiert aktuell nahe dem Rekordtief bei rund 12 %. Anleger erwarten also, dass die Notenbanken die Unwägbarkeiten am Repo-Markt im Griff haben. 

      BIZ warnt vor hoher Verschuldung und Kreditausfällen

      Der aktuelle Liquiditätsengpass signalisiert allerdings eine gewisse Anfälligkeit des US-Bankensystems. Denn amerikanische – aber auch europäische – Banken sind hochverschuldet und steigende Kreditkosten können, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem jüngsten Jahreswirtschaftsbericht zeigt, eine neue Finanzkrise auslösen. Es bestünden laut BIZ weiterhin erhebliche Risiken für das Bankensystem, weil sie mit einem Anstieg der Kreditausfälle aufgrund der hohen Verschuldung rechnet. 

      Das größte Risiko wird dabei in der öffentlichen Verschuldung (Staatsverschuldung) gesehen, weil bei steigenden Zinsen der Schuldendienst beziehungsweise die Tilgung schwer zu leisten sind. Die hohe Verschuldung der Staaten ist laut BIZ die größte Bedrohung für die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität auf mittel- bis langfristige Sicht, aber auch in der privaten Verschuldung sieht die BIZ erhebliche Risiken. 

      Es wäre der BIZ zufolge unvorsichtig, Leitzinsen allein aufgrund der Annahme zu senken, dass sich die Inflation zuletzt wieder deutlich beruhigt hat und näher an die Inflationsziele der EZB und der US-Notenbank Fed herangekommen ist. Dennoch erwarten Anleger für dieses Jahr noch zwei Leitzinssenkungen in den USA, in Europa wird derzeit maximal mit einem Zinsschritt gerechnet. 

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      Fazit

      Wir verstehen die Analyse der BIZ als erstes Warnsignal, auch wenn letztlich kaum abschätzbar ist, ob und wann die Risiken in Form der hohen Verschuldung tatsächlich den Aktien- und Anleihenmarkt stärker belasten und möglicherweise eine Finanzkrise auslösen. Kurzfristig dürften die Notenbanken die Verwerfungen am Geldmarkt lösen, ähnlich wie 2019. Für diese Erwartung spricht auch, dass sich die Konjunktur in den USA und Europa zuletzt tendenziell beruhigt beziehungsweise abgeschwächt hat.

      Investmentidee(n) Bund-Future

      Da wir kurzfristig eine Lösung der Liquiditätsproblematik erwarten, setzen wir auf fallende Zinsen, was gleichzeitig steigende Anleihenkurse bedeutet. Wir kaufen daher einen K.o.-Bull auf den Bund-Future, der 10jährigen deutschen Referenzanleihe. Das Papier mit einem moderaten Hebel von 5 (ISIN: DE000VM3CHW7) vollzieht die Kursbewegungen im Bund-Future mit einem Faktor von 5 nach oben wie unten nach. 

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