Die Börsen sind nach einem starken ersten Quartal so wechselhaft wie das derzeitige Wetter. Im April fielen die Aktienmärkte und im Mai ging es bisher wieder bergauf. Die vergleichsweise positive Bilanzsaison stützt vor allem Technologie-Aktien. Gleichzeitig sind die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten zwar schwächer als erwartet ausgefallen, aber sie signalisieren eine wachsende US-Wirtschaft, wenn auch in geringerem Tempo. Dagegen warnen die nach wie vor hohen Kapitalmarktrenditen zur Vorsicht, die Schaukelbörse könnte anhalten.
In den USA wurden im April 175.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Obwohl die Zahl im Grunde solide ist, lag sie unter den 235.000, die Ökonomen erwartet hatten. Die Abschwächung am US-Arbeitsmarkt erhöht die Chancen, dass die US-Notenbank im Herbst doch noch mit einer Senkung der Leitzinssätze beginnen könnte. Das wurde zuletzt vom Markt fast komplett ausgepreist. Anleihen in den USA, aber auch in Europa, erholten sich und ließen die Anleihenrenditen fallen. Die 10jährige US-Staatsanleihe rentiert nur noch bei 4,5 %, in Deutschland sind es 2,45 %.
Sollten sich die Anleihenrenditen wieder beruhigen oder gar weiter sinken, werden die Aktienmärkte unterstützt. Sinkende Zinsen bedeuten tendenziell geringere Kapitalkosten für die Unternehmen. In den vergangenen Jahren lag die Obergrenze der 10jährigen Anleihenrendite knapp oberhalb von 5 %. Die weitere Entwicklung der Inflationszahlen wird zeigen, wie stark sich die amerikanische, aber auch die europäische Notenbank engagieren müssen, um die Inflation noch stärker einzudämmen.
Derzeit werden 1-2 Zinssenkungen in den USA erwartet, in Europa ist die Erwartung ähnlich, nur dass sie für Europa bereits im Juni ein erster Zinsschritt erfolgen könnte. Für die USA ist das derzeit eher unwahrscheinlich. Durch den überraschenden Anstieg des Wirtschaftswachstums um 0,2 % (Statistisches Bundesamt) im ersten Quartal, konnte für die deutsche Volkswirtschaft eine Rezession verhindert werden. Auch in den USA waren die jüngsten Wirtschaftsdaten ermutigend und bestätigen eine ansprechende Konjunktur.
Noch bleibt die anhaltend hohe Inflation allerdings ein Risikofaktor. Das bestätigt die Zurückhaltung der Konsumenten, in Europa und den USA, obwohl sich in den USA der Arbeitsmarkt robuster präsentiert. Dies belegen die Quartalsergebnisse zahlreicher Einzelhändler in den USA, für Europa stehen sie noch aus. Unternehmen wie McDonald’s, Starbucks oder Yum Brands meldeten in der vergangenen Woche nur ein schwaches Umsatzwachstum für das erste Geschäftsquartal 2024.
Von der Seitwärtsbewegung profitieren
Die Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten in den vergangenen 4 Wochen hat die Vorzüge von Discount-Calls bestätigt. Das Papier mit der ISIN DE000VM41NT3 ist ein kurzlaufender DAX-Discount-Call, leicht defensiv ausgerichtet, weil der Cap unter dem aktuellen DAX-Stand lag. Während der DAX in den vergangenen 4 Wochen rund 1 % verloren hat, gewann der genannte Discount-Call rund 3,2 % hinzu. Diese leicht defensiven Hebelpapiere eignen sich weiterhin für Anleger, die auf eine anhaltende Seitwärtsbewegung am breiten Aktienmarkt setzen wollen.
Investmentidee(n) auf den DAX
Doch Discount-Calls können auch offensiver ausgerichtet werden, allerdings steigt damit das Totalverlustrisiko. Der Discount-Call mit der ISIN DE000ME1JB82 (Morgan Stanley) auf den DAX ist etwas offensiver ausgerichtet, weil der Cap (Höchstauszahlungsbetrag) mit 18.500 Punkten über dem aktuellen DAX-Stand liegt. Das Papier partizipiert also an leicht steigenden Kursen bis zum Verfallstag im September 2024. Erreicht der DAX zum 20. September 2024, dem Verfallstag, mindestens das Cap-Niveau von 18.500 Punkten, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 27,7 % (75 % p.a.). Unterhalb von 18.500 Punkten verringert sich der Gewinn, der Break-even liegt bei 18.063 Punkten. Der Puffer nach unten ist damit recht groß, unter dem Basispreis von 16.500 Punkten entsteht ein Totalverlust. Das ist aktuell rund 9,1 % unter dem aktuellen Kurs. Obwohl das Chance-Risikoprofil attraktiv ist, sollten Anleger ihr Risiko wegen des Totalverlustrisikos begrenzen auf 1 bis 2 % des Depotkapitals.